Gemeiner Wasserschlauch, Gewöhnlicher Wasserschlauch, Großer Wasserschlauch
Utricularia vulgaris

🌿 Morphologie
🌞 Wachstumsbedingungen
🌍 Herkunft und Familie
🌾 Verwendungen
Warnung: Trotz der Sorgfalt bei der Erstellung dieses Datenblatts ist es wichtig, verschiedene Quellen zu konsultieren, bevor eine Pflanze verwendet oder verzehrt wird. Im Zweifelsfall konsultieren Sie einen qualifizierten Fachmann
Permakultur-Verwendung
Der Gemeine Wasserschlauch ist zwar nicht direkt als Nahrungsquelle für den Menschen geeignet, spielt aber eine wichtige Rolle im Ökosystem des Gartenteichs. Er dient als natürlicher Schädlingsbekämpfer, indem er kleine Wasserorganismen fängt und verdaut, was zu einem ausgeglichenen Teichmilieu beiträgt. Außerdem verbessert er die Wasserqualität durch die Aufnahme von Nährstoffen. Im naturnahen Gartenteich fördert er die Artenvielfalt und bietet Kleinstlebewesen Unterschlupf.
Permapeople Beschreibung
Utricularia vulgaris, oder Gewöhnliche Wasserschlauchpflanze, ist eine frei schwimmende, aquatische fleischfressende Pflanze, die in flachen, nährstoffarmen Gewässern vorkommt. Sie fängt kleine Wasserorganismen mithilfe blasenartiger Strukturen an ihren untergetauchten Blättern. Die Blüten sind gelb und erheben sich über die Wasseroberfläche.
Botanische Beschreibung
Utricularia vulgaris, der Gemeine Wasserschlauch, ist eine aquatische, wurzellose Pflanze aus der Familie der Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae). Er ist kosmopolitisch verbreitet und findet sich in stehenden und langsam fließenden Gewässern mit saurem bis neutralem pH-Wert. Die Pflanze besitzt fein zerteilte, untergetauchte Blätter, an denen sich zahlreiche kleine, blasenartige Fangorgane befinden. Diese Fangblasen sind mit einer Klappe verschlossen und erzeugen einen Unterdruck. Berührt ein kleines Wasserlebewesen (z.B. Wasserflöhe, Insektenlarven) die Klappe, öffnet sie sich blitzschnell und saugt das Beutetier ein. Die Pflanze verdaut die gefangenen Tiere und gewinnt so zusätzliche Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Phosphor. Die gelben Blüten des Gemeinen Wasserschlauchs stehen in traubigen Blütenständen über der Wasseroberfläche. Sie sind zygomorph und besitzen einen Sporn. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Nach der Befruchtung bilden sich Kapselfrüchte mit zahlreichen Samen.
Mischkultur
Der Gemeine Wasserschlauch profitiert von einem ausgeglichenen Nährstoffhaushalt im Teich. Eine übermäßige Anreicherung mit Nährstoffen (z.B. durch Düngemittel) sollte vermieden werden, da dies zu Algenwachstum führen kann, welches den Wasserschlauch beeinträchtigt. Pflanzen, die das Wasser sauber halten, wie z.B. Unterwasserpflanzen (Hornkraut, Tausendblatt), sind gute Begleiter. Eine Vergesellschaftung mit anderen fleischfressenden Wasserpflanzen ist möglich, solange keine Konkurrenz um Beute entsteht.
Vermehrungsmethoden
Die Vermehrung des Gemeinen Wasserschlauchs erfolgt hauptsächlich vegetativ durch Fragmentierung der Sprosse. Kleine Teile der Pflanze, die sich lösen, können sich zu neuen Individuen entwickeln. Die generative Vermehrung durch Samen ist ebenfalls möglich, aber weniger häufig. Die Samen benötigen eine Stratifizierung (Kältebehandlung) zur Keimung. Für die Kultivierung im Gartenteich empfiehlt sich das Einsetzen von Sprossfragmenten oder kleinen Pflanzen in ein geeignetes Substrat.
Geschichte und Traditionen
Der Gemeine Wasserschlauch wurde früher in der Volksmedizin kaum verwendet. Seine fleischfressenden Eigenschaften waren jedoch bereits früh bekannt und faszinierten Botaniker. Heute wird er hauptsächlich wegen seiner ökologischen Bedeutung geschätzt und dient als Indikator für den Zustand von Feuchtgebieten.
Nutzungskalender
Die Blütezeit des Gemeinen Wasserschlauchs liegt in den Monaten Juni bis August. Die Vermehrung durch Sprossfragmente kann im Frühjahr oder Sommer erfolgen. Eine Pflanzung in den Gartenteich ist am besten im Frühjahr oder Frühsommer möglich. Eine spezielle Pflege oder ein Rückschnitt sind in der Regel nicht erforderlich.